Peter Herzog lief in Berlin seinen drittschnellsten Marathon: "Talent vergeht nicht"
Der Pinzgauer kam am Sonntag in sensationellen 2:12:08 Stunden ins Ziel und gewann in seiner Altersklasse. Zuletzt war er vor vier Jahren so schnell gewesen.
Herzog stellte in 2:12:08 nicht nur österreichische Jahresbestleistung im Marathon auf. Er lief seine drittschnellste Zeit überhaupt auf den 42,195 Kilometern, lediglich bei seinem Rekordlauf in 2:10:06 im Jahr 2020 in London sowie 2019 in Berlin (2:10:57) war er noch schneller gewesen. Im Gesamtklassement belegte Herzog am Sonntag Rang 34, er war der sechstschnellste Europäer sowie der Schnellste in seiner Altersklasse (35 bis 40 Jahre). Insgesamt 58.000 Teilnehmende machten den Berlin Marathon zu einem der teilnehmerstärksten Laufevents weltweit.
"Ich bin super zufrieden mit diesem Marathon", sagte Herzog im SN-Gespräch. "Manche haben mich vielleicht schon abgeschrieben. Aber Talent vergeht nicht." Ab Kilometer 33 setzte sich von seiner Gruppe ab und verschärfte noch einmal das Tempo: "Rennhärte und Selbstvertrauen haben mir nach der schwierigen Zeit etwas gefehlt, daher bin ich zuerst nicht ganz an mein Limit gegangen. Aber ich hatte ein gutes Gefühl nach den vergangenen drei Monaten."
Nachdem der 37-Jährige vorigen Herbst als Heeressportler abrüsten hatte müssen, ist er nun als Student der Sportwissenschaften wieder Teilzeitathlet. Umso intensiver nützte der Schützling von Coach Hannes Langer die Sommerferien für die Vorbereitung auf Berlin. Der Union-Salzburg-Athlet war nach einer längeren Durststrecke im heurigen Frühjahr in Wien in 2:15:29 Stunden wieder einen starken Marathon gelaufen. Nur drei Wochen später startete er auch beim Salzburg Marathon und feierte einen umjubelten Heimsieg. Danach bestritt er außerdem die Halbmarathon-EM in Rom.
Den Sieg in Berlin holte am Sonntag der Äthiopier Milkesa Mengesha in 2:03:17 Stunden. Der Weltrekord von Kelvin Kiptum (2:00:35) war außer Reichweite. Der Kenianer hatte diese Fabelzeit vor knapp einem Jahr in Chicago aufgestellt. Im heurigen Februar verunglückte er bei einem Autounfall in seiner Heimat tödlich. Schnellste Frau in Berlin war Tigist Ketema in 2:16:42 Stunden.
Redaktion SN: Gerhard Öhlinger / Michaela Egger